Drymat

Strande-Spitzbergen und zurück

 

 

„Düvel Ok“ auf 80 ° Nord

 

Die Reise 2010 war unsere 3. Reise in die arktische Welt Spitzbergens und die erfolgreichste!

In Kalle Brandt aus Niendorf hatten wir einen engagierten Mitsegler gefunden, der mit seinem Boot von Niendorf aus die gesamte Strecke bis Nordnorwegen einhand segelte, um dann mit uns gemeinsam nach Spitzbergen zu segeln.

 

Am 4. Mai segelten los. Durch den großen Belt, Kattegat und Skagerak ging es nach Norwegen. Bereits im Skagerak trafen wir auf See Kalle mit seiner „Ree“ – eigentlich waren wir für Anfang Juli in Tromsö verabredet. Anfangs haben wir uns hin und wieder getroffen, allerdings telefonischen Kontakt gehalten, jeder sollte und wollte in seinem Tempo die lange Küste Norwegens nach Norden segeln. Nach dem Polarkreis legten wir dann gemeinsam die Ziele fest.

 

Zum Wetter ist zu bemerken, dass wir den kältesten Juni seit 30 Jahren in Nordnorwegen erwischten und die vorherrschenden Winde aus nördlichen Richtungen kamen. Zwar ist es dann überwiegend sonnig und trocken, bedeutet aber auch endlose Kreuzstrecken.

 

In Sommeroy, einem Inselarchipel südlich von Tromsö, fanden wir einen geschützten Platz für die „Ree“ und segelten dann gemeinsam über Tromsö nach Torsvaag.

 

Die Überfahrt zur Bäreninsel erlebten wir schwachwindig und mit viel Motorfahrt. Wale und Delphine waren unsere Begleiter. Das ruhige Wetter nutzten wir für einen Extratag auf der Bäreninsel und zu einer Schlauchbootfahrt zu den Vogelfelsen im Süden.

 

Die Weiterfahrt zum Hornsund gestaltete sich wieder als Motorfahrt bei spiegelglatter See. Die Kollision mit einem Wal in den frühen Morgenstunden sorgte für Aufregung. Der Wal tauchte hinter dem Boot noch 2 x auf und verschwand dann in der Tiefe. Adrenalin pur für die Ansteuerung des Hornsunds bei dichter werdendem Treibeis.

 

Der Aufenthalt dort war leider nur kurz. Das Eis schob sich immer mehr zusammen, so dass wir gleich die Weiterfahrt in Angriff nahmen. Ein Umweg an der Eiskante entlang verlängerte die Strecke nach Longyearbyen beträchtlich und fand fast ausschließlich unter Motor statt.

 

Von Longyearbyen ging es zügig nach Norden durch den Forlandsund zum Magdalenenfjord und aufgrund der ruhigen Wetterlage gleich bis Moffen, diesem Atoll im Polarmeer mit seiner Walrosskolonie, das nicht betreten werden darf. Wir haben es einmal umrundet und sind dann für eine Nacht im gebührenden Abstand vor Anker gegangen – ein Wunschziel und Höhepunkt der Reise.

Mushamna im Woodfjord erlebten wir bei sommerlichen 16 ° bevor wir Holmiabukta anliefen, den Geheimtipp, Eisbären zu sehen. Im Winter war dort ein Wal angetrieben und lockte Eisbären an einen reich gedeckten Tisch. Wir zählten 5 Eisbären und konnten vor diesen Bären ankern und sie stundenlang beobachten.

 

Der geschichtsträchtige Ankerplatz Virgohamna,

ein Zwangsaufenthalt im Magdalenenfjord, um ein nach heftigen Fallboen gerissenes Segel zu nähen,

der Besuch der nördlichsten Siedlung der Welt Ny Alesund

und der Aufenthalt in Poolepynten mit der Begegnung mit Walrossen

sowie der Besuch einer polnischen Forschergruppe im Recherchefjord

und ein erneutes Anlaufen des nun fast eisfreien Hornsunds rundeten diese Reise ab.

Am 26. Juli ging es Anker auf und auf direktem Wege wieder nach Torsvaag, das wir nach 2 1 /2 Segeltagen erreichten.

 

Mit einem verrückten Segeltag von Flaute bis Windstärke 8 erreichten wir Sommaroy, wo Kalle wieder auf die „Ree“ zog und nach einem wunderbaren Sommersonnentag auf Sommaroy machten wir uns getrennt wieder auf die lange Heimreise.

 

Hatten wir im Norden über mangelnden Wind geklagt, bescherte uns der zu Ende gehende Sommer viele Starkwindtage mit entsprechenden Wartezeiten, um insbesondere Skagerak und Kattegat zu überqueren.

 

Am 22. September steht im Logbuch „Ende der Reise“.

 

 

 

 

 

 

Die Reise als Video

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